Investmentblog zur bevorstehenden Brexit Abstimmung
Was steht uns bevor?
Am 23. Juni 2016 wird das vereinigte Königreich ein Referendum über die Mitgliedschaft des Landes bei der EU abgehalten. Der Name kombiniert „Britain“ und „Exit“ also Brexit. Laut den neuesten Umfragen werden rund 38% für den Austritt stimmen, 42% wollen bleiben und 20% sind weiterhin unentschlossen. Die Entscheidung die EU zu verlassen würde 2 Jahre Verhandlungen der Details nach sich ziehen.
Wie sind wir hier gelandet?
2012 hat der britische Prämie Minister David Cameron Rufe nach einem Referendum abgelehnt. Im Jahre 2013 versprach er ein Referendum über die EU Mitgliedschaft bis Ende 2017 abzuhalten, falls er und seine Partei im Jahre 2015 wiedergewählt würden.
Gab es so etwas schon einmal?
Ja. Die Mitgliedschaft des Vereinigten Königreiches wurde häufig in Frage gestellt und diskutiert. Der Antrag Englands zum Beitritt in die der Vorgänger-Organisation EEC wurde das Veto des französischen Präsidenten Charles de Gaulle im Jahre 1963 und 1967 jeweils verhindert. Nach de Gaulles Rücktritt trat das vereinigte Königreich der EEC 1973 bei. Im Jahre 1975 wurde ein Referendum darüber gehalten, ob das Vereinigte Königreich in der EEC bleiben soll. 67% stimmten mit Ja, 33% stimmten mit Nein. 1979 verlangte Margaret Thatcher „ihr Geld zurück“ und handelte eine Verringerung von Englands Budget-Beiträgen aus. Seit 1984 gibt es eine Vergünstigung für England, welche die britischen Netto-Beiträge ungefähr halbiert.
Was sind die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen?
Das ist die zentrale Frage. Die Beiträge des Vereinigten Königreiches sind weniger als 1% des GDP. Das ist sehr niedrig, sowohl im Vergleich zu anderen EU Mitgliedern als auch zur eigenen Historie. Es ist weniger als viele Menschen annehmen. Und die britischen Netto-Beiträge betragen lediglich die Hälfte davon.
Die wirtschaftlichen Folgen eines Brexits sind schwer abzuschätzen. Studien zeigen Ergebnisse die von einer Bruttoinlandsprodukt-Steigerung von bis zu 1,6% bis zu einer Abnahme von 2,2% reichen. Großbritannien könnte durch weniger EU Regulation an Flexibilität gewinnen aber mit Sicherheit werden beide, die EU und Großbritannien, Vorteile der Handelsfreiheit verlieren. Neue Handelsklauseln müssten erst ausgehandelt werden. Der Ausgang dieser Verhandlungen ist maßgeblich für das Gesamtergebnis.
Apropos Handelsklauseln, werfen wir einen Blick auf nicht EU-Mitglieder. Norwegen zahlt rund 90% und die Schweiz rund 50% pro Kopf des derzeitigen Beitrags der Briten, für ihren Zugang zum europäischen Binnenmarkt. Dadurch sind potentielle Einsparungen für Großbritannien durch einen Austritt sehr begrenzt, falls überhaupt welche existieren.
Die Regierung beschuldigt bereits das Referendum für die gestiegene Arbeitlosigkeit. Das ist teilweise politisch motiviert, aber es macht auch wirtschaftlich Sinn. Die vorherrschende Unsicherheit bremst die Wirtschaft. Viele Investments und strategische Entscheidungen werden bis nach der Abstimmung aufgeschoben. Die Bank of England erwartet eine wirtschaftliche Erschütterung und bereitet unmittelbare Zinskürzungen im Falle einer Austrittsentscheidung vor.
Auswirkungen für Investoren und Zusammenfassung
Die Brexit Abstimmung am 23. Juni 2016 hat einige Unsicherheit verursacht. Es ist jedoch nicht das erste Referendum dieser Art in Großbritannien. Das Ergebnis ist unvorhersehbar. Entscheidet sich das Vereinigte Königreich für einen Austritt, wird es 2 Jahre andauernde Verhandlungen geben, was für die Wirtschaft schlimmer sein könnte als das Endergebnis. Wenn England bei der EU bleibt, erwartet Erwin Lasshofer und sein INNOVATIS-Team ein schnelles Anspringen von Englands Währungs- und Aktienpreisen. Die britische Wirtschaft hat dann Planungssicherheit – zumindest bis die nächste Wahlkampagne diese Thema wieder aufgreift.
Diese Art von Abstimmungen wird eher durch politische Wahl-Kampagnen getrieben als von durch wirtschaftliche Vernunft. Im Grunde wird die Wirtschaftswirkung nahe Null sein. Vorherrschende Unsicherheit kann diese Bilanz ins Negative drehen. So weit die schlecht Nachricht.
Die gute Nachricht ist, dass diese Unsicherheit neue Möglichkeiten für strukturierte Produkte bietet. Zögern Sie nicht uns nach den Produkten zu fragen die von der jetzigen Situation am meisten profitieren.
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